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„Ich kündige!“
Ein oft gesagter Satz, gefolgt von einem selbstbewussten Abgang, bei dem man den Chef/Chefin einfach stehen lässt – Zumindest in der eigenen Phantasie.

Tatsächlich kündigen die wenigsten so, wie man es aus Filmen kennt.
Aber wann kündigt man eigentlich am besten und wie überhaupt?

Wenn der Gedanke zu kündigen aufkommt, sollte man sich erstmal  bei sich selbst bedanken. Und zwar für dieses eindeutige Zeichen, dass es Zeit ist aktiv zu werden.

Man findet sich leicht ab mit Jobfrust und Unlust, aber spätesten wenn uns die Phantasie morgendlich eine filmreife Szene vorspielt in der wir das Büro abfackeln, ist der Zeitpunkt gekommen, sich eine große Tüte Popcorn zu kaufen und aus dem Actionfilm im Kopf einen Film mit Tiefgang zu machen.

Titel des Film: Was ist eigentlich das Problem?

Wenn du dir jetzt einen Film vorstellst in dem es darum geht, dass dein Chef doof ist und dein Gehalt zu niedrig – was würdest du dann tun? Umschalten – richtig. Denn die Story hat man schon tausend Mal gehört.

Es geht jetzt um deine individuelle Situation. Du bist der Hauptcharakter in deinem Film.
Bevor du kündigst, solltest du dir über ein paar Dinge bewusst werden und die Story so umschreiben, wie sie dir gefällt.

Und Action:
Die Kamera schwenkt auf den Hauptcharakter – auf dich.
Du sitzt im Büro und bist genervt von…? Ja, von was überhaupt?

Versuche so viele Details wie möglich zu beschreiben, damit der Zuschauer verstehen kann, was dich beschäftigt und in welcher Situation du bist.
Oft sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr und steckt den Kopf in den Sand. Stelle dir daher vor du schaust durch die Kamera auf dich.

Du nimmst dadurch eine Vogelperspektive ein, die dir hilft etwas objektiver auf die Sache zu gucken. Was zeigt die Kamera damit der Zuschauer versteht, warum du unzufrieden im Job bist?

In der nächsten Szene sehen wir den Hauptcharakter auf dem nach Hause Weg.
Wir wissen nun was bei dir auf der Arbeit los ist und dass du unzufrieden bist.
Aber warum kannst du nicht darüber hinwegsehen oder den Ärger verdrängen?
Was genau möchtest du ändern?
Und was erhoffst du dir?
Hast du einen geheimen Wunsch?

Beschreibe an dieser Stelle, warum es für dich wichtig ist die Punkte aus Szene Eins zu ändern. Was löst die Situation auf der Arbeit bei dir aus?
Beschreibe anschließend was du tun könntest um das Tief zu überwinden.

Wir sind also nun ganz bei dem Hauptcharakter und völlig in den Film vertieft.

Wie wird sie wohl aus dieser Lage herauskommen? Welche Möglichkeiten sieht sie? Was will sie überhaupt?

Damit der Zuschauer mitfiebern kann ist es wichtig zu verstehen, welches Ziel der Hauptcharakter verfolgt. Denn wir wollen ja wissen, ob sie es schafft.

Du weißt ja, wenn du nicht weißt was du willst, dann ist jeder Weg der richtige.
Wenn du an der Stellen hängst und nicht weißt was du willst, dann lade dir doch meine Roadmap herunter und finde heraus was du willst.

Du bist nicht alleine.
Sogar James Bond hat Komplizen und auch eine Chefin, namens M.
Mit M bespricht er seine Mission und das solltest auch du machen.

Du hast also eine genaue Vorstellung wie du nicht mehr und wie du stattdessen arbeiten möchtest und das solltest du mit deinem Chef besprechen.
Auch wenn es dir schwer fallen wird. Biete deinem Chef Lösungen an.

Du bist der Held deines Films, nicht die Meckertante. Pipi nicht Annika. Genaugenommen bist du sogar der Drehbuchschreiber. Du hast also selbst in der Hand wie die Story weitergeht.

Es beginnt also eine Wende im Film.

Die Heldin hat ihr Schicksal in die Hand genommen und schreibt ein neues Kapitel.

Wird ihr Plan aufgehen?

Man bedenke wie lange Titanic noch dauerte, nachdem der Eisberg gerammt wurde. Keiner hat sofort nach dem Aufprall aufgegeben und ist von Bord gesprungen.

Du solltest also der neuen Situation Zeit geben, um zu sehen was funktioniert und wo du noch nachbessern kannst.

Vereinbare am besten mit deinem Chef einen Termin 4-6 Wochen nach eurem Gespräch, um einen Rückblick zu machen und die nächsten Schritte zu besprechen.

Gib dem ganzen dann nochmal vier Wochen bis du eine Entscheidung triffst. Entweder du bleibst in deinem Job und hast es geschafft durch ein paar Veränderungen wieder Spaß an deiner Arbeit zu finden.

Oder du schnappst dir eine Rettungsweste, steigst ins Beiboot und machst sich auf zu neuen Ufern. Du bestimmst welches Happy End es sein wird.

Zum Mitnehmen:
Sofort zu kündigen ist genau so fatal wie Monate oder gar Jahre zu bleiben, obwohl man unzufrieden ist.
Du solltest herausfinden, was genau dich in deinem Job stört, warum es dich stört und was du konkret dagegen tun kannst. Besprich deinen Lösungsvorschlag mit deinem Chef und gib den Neuerungen etwas Zeit. Wenn alles nichts hilft, dann plane deinen Ausstieg.

Zum Teilen:
Was hat dich auf der Arbeit gestört und wie hast du es überwunden?